Februar 1, 2022 8:57 am Published by

Joseph-Stiftung unterstützt Aufbau einer landwirtschaftlichen Kooperative im Senegal

Bamberg/Senegal – Gemeinsam mit der Deutsche Entwicklungshilfe für Soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V. (DESWOS) engagiert sich die Joseph-Stiftung erneut im Senegal. Mit insgesamt 50.000 Euro beteiligt sich das kirchliche Wohnungsunternehmen aus Bamberg an einem Projekt zur Verbesserung der Ernährungssicherheit bedürftiger Bevölkerungsgruppen in der ländlichen Gemeinde Ngoye im Senegal. Sie liegt rund 150 Kilometer östlich der Hauptstadt Dakar im Landesinneren und gehört verwaltungstechnisch zum Département Thiès.

Sozialer Auftrag im diözesanen Wirkungskreis
„Als Teil der Erzdiözese Bamberg sehen wir uns in der moralischen Pflicht, uns im sozialen Bereich zu engagieren. Diese Verpflichtung ist im Stiftungsauftrag der Joseph-Stiftung festgeschrieben“, sagt Vorstand Dr. Klemens Deinzer und ergänzt: „Wir freuen uns bereits jetzt bei einem Besuch vor Ort das Erreichte zu sehen.“ Durch die langjährige Bistumspartnerschaft zwischen Bamberg und dem Bistum Thies, gibt es vorhandene Netzwerke, die die Joseph-Stiftung für Ihr Engagement nutzen kann.

Was ist geplant?
Das Projekt umfasst eine Reihe von Maßnahmen auf einer Gesamtfläche von rund fünf Hektar. In diesem Jahr ist der Bau eines Tiefbrunnens mit Wassertank, die Herrichtung landwirtschaftlicher Flächen und einer multifunktionalen Gebäudeplattform mit Hirsemühle, Lagerflächen und Hühnerställen sowie Unterstellmöglichkeiten für landwirtschaftliche Geräte geplant. Ergänzend werden verschiedene Trainingsmaßnahmen mit der teilnehmenden Bevölkerung durchgeführt. „Wir wollen vor Ort eine wirtschaftliche Interessengemeinschaft aufbauen, die auch nach dem Ende des Projektes ohne Fördergelder eigenständig existieren kann“, erklärt Deinzer. Die Projektschwerpunkte sind vor allem die Bekämpfung der Armut, die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft und der Ernährungssicherheit, die Verbesserung der Wasserversorgung sowie die Förderung der Berufsausbildung von vulnerablen Bevölkerungsgruppen wie Frauen und jungen Menschen.

Fast 400.000 Euro auf drei Jahren
Insgesamt verfügt das Projekt über ein finanzielles Volumen von rund 400.00 Euro, die auf insgesamt drei Jahre in verschiedene kleinere Projektteile investiert werden sollen. Profitieren sollen vor allem besonders bedürftige und mehrfach diskriminierte Bevölkerungsgruppen wie kleinbäuerliche Familien, alleinerziehende Frauen oder Jugendliche ohne Berufsausbildung. Die Religionszugehörigkeit spielt keine Rolle bei der Auswahl der Zielgruppe.
Die durchführenden Organisationen sind die Caritas Senegal und die DESWOS. Auf Beantragung durch die DESWOS wird das Selbsthilfeprojekt durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) zu 75 % der Gesamtkosten kofinanziert.

Effekte auf rund 60.000 Menschen
Rund 200 Personen wird ermöglicht auf einer Fläche von vier Hektar Landwirtschaft zu betreiben. Weitere 25 Personen arbeiten in einer multifunktionalen Gebäudeplattform. Die verbesserten Lebens- und Arbeitsbedingungen dieser Menschen haben direkte Auswirkungen auf ihre Familien. Nimmt man den regionalen Durchschnittswert von zehn Personen pro Familie, hat das Projekt auf rund 2500 Personen direkte positive Effekte. Als indirekte Zielgruppe wird die Bevölkerung der Region Ngoye mit circa 60.000 Menschen betrachtet, die unter anderem von der verbesserten Wasserversorgung profitiert.

Nachhaltigkeit auf allen Ebenen
Das Projekt ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Es steht der Aufbau von Kompetenzen und Strukturen im Mittelpunkt, die nach Ende der Projektlaufzeit dauerhaft positive Effekt für die Zielgruppe ermöglichen. Eine Vielzahl von Personen nimmt an Schulungen teil, um erlangtes Wissen in Zukunft anzuwenden und zu vermitteln. Im Bereich Ökologie setzt das Projekt voll auf erneuerbare Energiequellen wie Solarstrom, regenerative Wasservorkommen und ökologischer Anbaumethoden. Für eine ökonomische Nachhaltigkeit spricht, dass die wirtschaftliche Interessengemeinschaft aller Voraussicht stabile Einnahmen über Mitgliedsbeiträge und Verkäufe von Trinkwasser, Baumsetzlingen oder den Verleih von landwirtschaftlichen Maschinen generieren wird.

Joseph-Stiftung bereits seit vier Jahren im Senegal engagiert
Bereits vor drei Jahren hat das Engagement des Bamberger Wohnungsunternehmens im Senegal begonnen. Damals haben Joseph-Stiftung, Erzbistum Bamberg und Deswos den Bau eines Studentenwohnheims in der Stadt Thies finanziert. Das Gebäude ist inzwischen fast komplett bezogen und bietet 40 Studentinnen aus sozial benachteiligten Milieus eine sichere Unterkunft. Auch damals beteiligt sich die Joseph-Stiftung mit 50.000 Euro.

Zur DESWOS
Sicherung ihrer Existenz und eine Chance zur Ent¬wicklung geben. Das ist der Auftrag der DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V., der Fachorganisation für wohnungs-wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit. Die Arbeit der DESWOS wird vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobi¬lienunternehmen, den im Bundesverband organisierten Unternehmen und Verbänden sowie Privatpersonen durch Mitgliedschaften, Spenden und ehrenamtliches Engagement unterstützt.
www.deswos.de

Fotos: Caritas Thiès